Während der Covid-Pandemie rief das Designer-Magazin Slanted Publishers dazu auf, Arbeiten zum Thema COEXIST einzusenden. Wie wollen wir zusammen leben? Schärfen diese ungewöhnlichen Zeiten vielleicht unseren Blick auf die Zukunft, ändern wir dadurch unser Zusammenleben?
Zusammen mit Anna Laumer aus Bozen habe ich eine Art Ping-Pong Gestaltung entwickelt: Ein Plakat wird gestaltet, die andere Person arbeitet daran weiter, und spielt diese Gestaltung wieder zurück.
Entstanden sind mehrere Serien, Auszüge davon wurden im Magazin abgedruckt.
Eine philosophische Frage nach der Bedeutung von Viren in heutigen Zeiten und einer möglichen Gelegenheit.
Sind aggressive Viren die natürliche Reaktion auf unser eigenes zerstörerisches Verhalten gegenüber der Natur? Als wäre ein Prozess im Gange, die natürliche Balance wiederherzustellen. Als würden wir daran erinnert werden, dass wir nicht auf lange Sicht gegen die Natur - also gegen uns selbst - arbeiten können. Vielleicht bietet sich durch das Virus eine Möglichkeit, endlich im Kampf gegen Klimakrise und Umweltverschmutzung voranzukommen.
Wir selbst sind bereits ein komplexes Ökosystem, bestehend aus Viren, Bakterien und Pilzen.
Normalerweise beschreibt man mit "Koexistenz" etwas, das zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen stattfindet. Aber Koexistenz fängt bereits in uns selbst an - Bakterien, Viren und Pilze leben in, mit und auf uns. Unser Körper ist eine wunderbare Lebensgemeinschaft, die das Leben überhaupt erst möglich macht. Ein Blick nach innen verrät uns: Ein Leben ohne Gemeinschaft ist nicht möglich - sowohl in, als auch zwischen uns Menschen.
Ansatz 2, das komplexe Ökosystem in uns zu visualisieren – warum nicht als eine richtige Wohngemeinschaft?
Community versus Individualismus - wie gesund ist unsere oft von Egoismus geprägte Gesellschaft?
Es ist ein Grundbedürfnis des Menschen, in einer Gemeinschaft zu leben – und doch ist unsere Gesellschaft durch starken Individualismus geformt. Dieser kann die Einzelperson zwar stärken, er kann aber auch Spaltung hervorrufen und einen ungesunden Egoismus befeuern. Unsere persönlichen Ziele erreichen wir nur allzu oft auf Kosten anderer Menschen.